Die Kybernetik ist eine Theorie, die sich mit der Regelung und Steuerung aller dynamischen Systeme, unabhängig von ihrer Komplexität, auseinandersetzt. Insbesondere beschäftigt sie sich mit der Frage, wie dynamische Systeme mit ihrer Umwelt in Wechselwirkung stehen, wie sie relevante Informationen verarbeitet und sich selbst zielgerecht lenken können.
Um die Theorie fassbar zu machen, wird oft das Beispiel des Regelkreises eines Thermostats verwendet: Dieses clevere Ding bezieht stetig alle Information aus seiner Umwelt umfassend mit ein, analysiert diese und ist so gesteuert, dass es auch bei vorliegender Störung sein Ziel (SOLL-Temperatur) erreichen und halten kann. Somit findet ein permanenter Austausch zwischen Information, Aktion und Reaktion statt.
Lineare Prozesse hingegen evolvieren sich vom Gegebenen zum Gesuchten. Das Gegebene wird dabei nicht hinterfragt und es wird davon ausgegangen, dass der lineare Weg zwangsläufig zum richtigen Resultat führt. In der Kybernetik wird grundlegend davon ausgegangen, dass das «Gegebene» nicht einfach so gegeben ist, sondern zuerst ermittelt, analysiert, zusammengetragen und laufend iterativ rückgekoppelt werden muss.
Dieser kybernetische Denkansatz gilt auch für Projekte oder Transformationen: Wir sollten immer alle Augen und Ohren offenhalten, um alle Informationen aufzunehmen, zu evaluieren und den bestehenden Handlungsbedarf herauszuarbeiten. Nur wenn der Informationsbedarf bestmöglich gedeckt ist, kann der effektiv relevante Handlungsbedarf und das Veränderungspotential erkannt werden. Dieser Prozess scheint anfangs langsamer, jedoch wird im Gesamtbild die Transformation viel schneller und wesentlich umfassender voranschreiten können, da sich die Möglichkeit ergibt, den Plan ad hoc anzupassen, gezielt auf Bedürfnisse einzugehen und ein agiles Vorgehen (tatsächlich) zu gewährleisten.
Der permanente Abgleich von Plan und Information, das permanente Hinterfragen und die Feinjustierung ermöglichen im Vergleich zur linearen Vorgehensweise einen viel effizienteren und effektiveren Weg zum Ziel. Bei mitPlan setzen wir uns intensiv mit den kybernetischen Prinzipien auseinander und wenden sie in unseren Projekten konsequent an. Dabei fragen wir uns immer wieder: Wieso hat sich dieser kybernetische Ansatz in der Arbeitswelt noch nicht durchgesetzt? Haben Sie eine Idee? Oder eine Erklärung?
Auf Antworten und Anregungen freuen wir uns auf LinkedIn.
Quellen:
Beer, Stafford: Cybernetics and Management, Chichester: John Wiley & Sons
Beer, Stafford: Brain of the Firm. Chichester, John Wiley & Sons
Malik, Fredmund: Strategie des Managements komplexer Systeme. Verlag Paul Haupt, Bern
Vester, Frederic: Neuland des Denkens. dtv, München
Vester, Frederic: Denken, Lernen, Vergessen. dtv, München
Autorin: Alexandra Del Prete, Laura Gutknecht
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