mitPlan 51%-Regel:

Für Entscheidungen unter Druck

 (Teil II)

Die Zeit drängt, die Informationen sind unvollständig, die Ausgangslage ist kritisch, die Faktenlage unklar – und trotzdem erwarten Team, Kunden oder Vorgesetzte eine klare Richtung. Wie können Sie in solchen Momenten die richtige Entscheidung fällen? In Teil I «Für Entscheidungen unter Druck» lernten Sie den mitPlan-Faktencheck kennen: Er bietet die Grundlage für die 51%-Regel, über welche Sie hier mehr erfahren:

 

Einer der häufigsten Fehler in der Führung ist das Warten auf die perfekte Informationslage – in der Praxis bedeutet das meistens Stillstand. Eine hilfreiche Faustregel: Wenn 51% der relevanten Informationen klar sind, muss entschieden werden. Ansonsten sind sie zu langsam – nicht agil und wenig flexibel für nächste Entscheidungen.

Schritte zur Anwendung der 51%-Regel:

1. Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche

  • Identifizieren Sie die Kernfragen und relevanten Informationen.
  • Vermeiden Sie es, sich in Details zu verlieren, die für die Entscheidung nicht ausschlaggebend sind.

2. Führen Sie einen schnellen Faktencheck durch

  • Überprüfen Sie die wichtigsten Informationen auf ihre Richtigkeit (siehe «mitPlan Faktencheck»).
  • Seien Sie sich bewusst, dass nicht alle Informationen gleich wichtig oder zuverlässig sind.

3. Nutzen Sie die 51%-Regel

  • Treffen Sie Entscheidungen, sobald Sie 51 % der notwendigen Informationen haben.
  • Als Führungskraft sind Sie nicht dazu da, jede Unsicherheit zu eliminieren – sondern müssen in der Lage sein, trotz Unklarheiten handlungsfähig zu bleiben.

4. Stellen Sie die Rückkopplung sicher

  • Sorgen Sie dafür, dass Sie rasch informiert sind, wie sich die Entscheidung auswirkt – um daraus zu lernen und gegebenenfalls weitere Entscheidungen zu treffen.

 

Klarheit trotz Unsicherheit

Effektive Führung bedeutet nicht, immer die perfekte Entscheidung zu treffen, sondern handlungsfähig zu bleiben. Wer lernt, mit 51% an Informationen eine fundierte Entscheidung zu treffen, sorgt für Dynamik und Fortschritt – und gibt seinem Team Orientierung. Denn eine mutige Entscheidung ist oft besser als gar keine. Die andere Seite der Medaille: Eine Ad-hoc-Entscheidung ohne Faktencheck führt oft zu Desorientierung und Instabilität. Die Konsequenz: Die Empfängerinnen und Empfänger sind blockiert und nicht handlungsfähig. Umso wichtiger ist es, dass Sie konsequent die Fakten prüfen und so rasch in Handlung kommen. Wissend, dass Sie mit 51% korrekten Informationen entschieden haben.

 

Juni 2025
Text: Bettina Freihofer
 

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Lee Iacocca, ehemaliger Chrysler-Manager, formulierte einst die sogenannte 51%-Regel: Seine Kernaussage war, dass er mit mindestens 51 % richtigen Entscheidungen grossen Erfolg hatte.

Die mitPlan-51%-Regel unterscheidet sich von Iacoccas Ansatz: Im Extremfall genügt es, über 51 % der entscheidungsrelevanten Fakten zu verfügen, um grundsätzlich entscheiden zu können – und danach gezielt nachzusteuern. Denn kaum ein Entscheid – unabhängig von der Faktenlage – ist eindeutig oder perfekt. Mut zur Lücke ist gefragt.

mitPlan Faktencheck:

Für Entscheidungen unter Druck
 (Teil I)
Bevor eine Entscheidung getroffen wird, müssen die vorhandenen Informationen sortiert werden. Ein strukturierter Faktencheck hilft dabei. Besonders in hochkomplexen, oft emotional aufgeladenen oder sogar lebensbedrohlichen Situationen ist es essenziell, diesen Schritt nicht zu überspringen. Die dafür notwendige Zeit ist gut investiert. Vermeintlich rasches Handeln ohne Risikoabschätzung kann teuer zu stehen kommen – nicht nur monetär. Zu langsame Entscheidungsfindung oder eine falsche Entscheidung ebenfalls. Zudem ermöglicht die kurze Pause – das Innehalten für den Faktencheck – Orientierung und Stabilisierung, um aus der Defensive heraus wieder handlungsfähig zu werden.